Glanzlichter im Rheintal

"Luminale" von Bingen/Rüdesheim bis Koblenz

Rz vom 28.02.2008,  Markus Wakulat


Das Mittelrheintal soll vom Lichtkunstfestival "Luminale" profitieren, das Anfang April von Frankfurt aus organisiert wird und in großen Teilen des Rhein-Main-Gebietes steigt. Mit einer eigenen Luminale werden im Welterbetal zwischen dem 4. und 14. April besondere Glanzlichter gesetzt.




MITTELRHEIN. Wenn im April die erste "Luminale" im Mittelrheintal beginnt (wir berichteten), erwartet Einheimische und Gäste ein fulminantes Programm. "Das ist eine einmalige Chance für uns, Anschluss an ein Großereignis zu finden. Außerdem können wir uns durch dieses Ereignis auch kulturell mit dem Tal beschäftigen, das bisher eher durch seine Landschaft berühmt ist", erklärt Bertram Fleck, Vorsitzender des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal, die Beweggründe des Verbandes, bei der Organisation mitzuhelfen.

Der Zweckverband stellt der Rheintouristik im Tal der Loreley 8000 Euro zur Verfügung, um die Veranstaltungen zu bewerben. Auch die Gastronomen werden ins Konzept integriert. Sie sollen in den nächsten Wochen angeregt werden, spezielle "Luminale-Angebote" zu kreieren. Für Besucher und Lichtfans könnten Schiffsfahrten angeboten werden.

Viele Projekte stehen bereits fest: In Rüdesheim schaffen die Künstler eine Lichtachse, die von der historischen Brömserburg über die Seilbahntrassenstützen bis zum Niederwalddenkmal führt. Die Seilbahnkabinen sollen wie farbige Glühwürmchen quer über den nächtlichen Hang surren.

Eine Feuer-Luminale wird in Bacharach am Rhein zu bestaunen sein. Am Samstag, 5. April, werden Bacharacher Künstler, Vereine, Gewerbetreibende, Burgdamen und Burgherren feurige Brennpunkte setzen. In Oberwesel wird der Innenraum der Liebfrauenkirche illuminiert, in Bingen die Rochuskapelle.

In St. Goar soll die Burg Rheinfels als "Mystic Castle" (geheimnisvolle Burg) durchgehen. Das Institut für künstlerische Keramik und Glas der Fachhochschule Koblenz hat verschiedene Experimente im Martin-Gropius-Bau in Koblenz-Ehrenbreitstein angekündigt. Das Loreley-Projekt ist ein weiterer Höhepunkt. Der Felsen, eines der Wahrzeichen Deutschlands, war lange Jahrhunderte wegen Gefahr und Schönheit des Ortes von Sagen umwoben.

Der Mythos Loreley erscheint nun "in neuem Licht und schafft ungeahnte Perspektiven", heißt es von Seiten der Veranstalter und Kunstschaffenden.

Studierende der Hochschule der Bildenden Künste Saar nähern sich in Rauminstallationen aus Licht und Klang den Themen Loreley und Rhein sowie dem Neo-Renaissancebau der Villa Belgrano, Sitz des Kunstvereins "KM 570" Boppard. Gleichzeitig werden dort Werke der Künstler des Frankfurter Ateliers Goldstein ausgestellt.

Die Vernissage in Boppard ist am Samstag, 5. April, um 19.30 Uhr. Das Lichtkunstfestival "Luminale" wird in der Mainmetropole Frankfurt alle zwei Jahre ausgerichtet, parallel zur Messe Light + Building. Bei dieser internationalen Biennale der Licht-Kultur zeigen Architekten, Designer, Stadtplaner und Künstler aus aller Welt ihre aktuellen Werke und Produktideen. Besonderheit der Luminale ist, dass sie sich nicht auf ein Messegelände beschränkt, sondern auf die Straße geht - und in diesem Jahr auch erstmals ins Mittelrheintal.  

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